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Was machen eigentlich „Klara und Willi“?

Kubakrokodile seit zehn Jahren im Fuldaer Tümpelgarten / Terrarium wurde im Winter komplett saniert

Seit nunmehr zehn Jahren sind sie die heimlichen Stars der Aquarien- und Terrarienausstellung der Fuldaer „Scalare“ im Tümpelgarten, das Pärchen Kubakrokodile (Crocodylus rhombifer) „Klara und Willi“. Dabei war es eigentlich reiner Zufall, daß die seltenen Panzerechsen überhaupt den Weg nach Fulda gefunden haben. Die Tiere wurden 1989 am Leipziger Flughafen beschlagnahmt. Ein Kubaner hatte versucht, die unter Artenschutz stehenden Krokodile illegal nach Deutschland einzuführen. Zunächst wurden sie in dem Tierpark in Dessau untergebracht und fanden dann später ein neues zuhause im westfälischen Hamm. Aus baulichen Gründen konnte auch dieser Tierpark die bis zu 2,50 Meter groß werdenden Kubakrokodile nicht mehr halten und es kam zum Kontakt zu den bundesweit bekannten Krokodil- und Reptilienexperten Markus Jäger und Matthias Frank, die Mitglied in dem Fuldaer Aquarien- und Terrarienverein „Scalare“ sind.

Zu dieser Zeit liefen bereits die Planungen für das neue Ausstellungsgebäude, das im Tümpelgarten gebaut werden sollte. Es bestand nun die einmalige Gelegenheit, ein artgerechtes Terrarium für die beiden Kubakrokodile zu planen und zu bauen. Mit der Genehmigung der Natur- und Tierschutzbehörde des Regierungspräsidiums Kassel, wurden die Panzerechsen vorerst in der alten Ausstellung in einem großzügigen Terrarium untergebracht.

Die Kubakrokodile „Klara und Willi“ sind das einzige in Deutschland lebende Pärchen ihrer Art. Nur im Berliner Zoo ist noch ein Einzeltier zu finden. Für die Fuldaer „Scalare“, mit ihrer sehenswerten Aquarien- und Terrarienausstellung, ist dies ein echtes Alleinstellungsmerkmal. So ist es auch nicht verwunderlich, daß man bei der Eingabe des Suchbegriffes „Kubakrokodile“ in die Web-Suchmaschine Google die Webseite www.scalare-fulda.de nach der Enzyklopädie Wikipedia erscheint.

Kubakrokodile benötigen ein großzügiges Land- und Wasserteil. Sie können eine Größe von über 2,50 Meter erreichen. Das Verbreitungsgebiet beschränkt sich auf das südamerikanische Kuba. Die Art gilt als stark vom Aussterben bedroht.

Im Jahr 2000 war es dann endlich soweit. Die neue Ausstellung konnte zum 75-jährigen Bestehen des Aquarien- und Terrarienvereins „Scalare“ 1925/55 e.V. Fulda eröffnet werden. Die beiden Krokodile bezogen ihr neues zuhause und es war nicht zu übersehen, daß sich die Tiere sichtlich wohl fühlten.

In einem Aquaterrarium, wie es für Krokodile notwendig ist, herrschen hohe Temperaturen und eine extreme Luftfeuchtigkeit. Im siebten Ausstellungsjahr war es dann notwendig, Sanierungsarbeiten vorzunehmen, die im Frühjahr diesen Jahres erfolgreich beendet werden konnten und so sind die Kubakrokodile „Klara und Willi“ immer an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr in der Ausstellung des Aquarien- und Terrarienvereins „Scalare“ im Tümpelgarten in Fulda zu sehen.

 
Text und Fotos: Sven Haustein
Quelle: „Zwei äußerst seltene Krokodile im Tümpelgarten“ von Christian Redweik

   


Die Kubakrokodile (Crocodylus rhombifer) leben
in einem großzügigen Aquaterrarium in der Fuldaer
Ausstellung.

 

Krokodile in dieser Größe sind nicht ungefährlich
und sollten nur von Experten gehalten werden.

 

Ein Zeichen, daß sich die beiden Panzerechsen in ihrem
Terrarium in der Fuldaer Aquarien- und Terrarienausstellung
wohl fühlen ist unter anderem die Tatsache, daß schon mehrere
Paarungsversuche (wie hier zu sehen) stattgefunden haben.

© by Aquarien- und Terrarienverein "Scalare" 1925/55 e.V. Fulda