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Begegnung mit seltener Schlangenart

Einheimische Schlingnatter im Fuldaer Tümpelgarten entdeckt

Da staunten die beiden Vereinsmitglieder Matthias Frank und Sven Haustein von den Fuldaer „Scalare“ nicht schlecht, als sie nichts ahnend eine Schlingnatter (lateinisch: Coronella austriaca) im Tümpelgarten in Fulda entdeckten. Die äußerst seltene einheimische Schlangenart lag dabei ruhig auf Steinen, die von der Sonne aufgeheizt waren.

Für Matthias Frank, war der Fund etwas ganz besonderes. Der Terrarien-Experte beschäftigt sich schon seit vielen Jahren für den Schutz einheimischer Reptilien und Amphibien. Er hat bei Kreuzotter Untersuchungen/Kartierungen aktiv mitgewirkt, die vom Regierungspräsidium Kassel in der Region durchgeführt wurden.

Der Fund der Schlingnatter zeigt, dass sich auch der Bestand von Zaun- und Waldeidechsen wieder zu erholen scheint, da diese Reptilien von den selten gewordenen Schlangen bevorzugt gefressen werden.

In Osthessen findet man nur noch drei Schlangenarten; die ungiftige Ringelnatter (Natrix natrix), die ebenfalls im Tümpelgarten anzutreffen ist, die giftige Kreuzotter (Vipera berus) und die hier beschriebene Schlingnatter (Coronella austriaca).

Die Ähnlichkeit zu der giftigen Kreuzotter wurde der Schlingnatter früher zum Verhängnis. Da man glaubte, dass von ihr Gefahr ausgehe, wurde sie getötet und nahezu ausgerottet.1) Dabei sind einheimische Giftschlangen scheue Tiere und würden einen Menschen in freier Wildbahn wohl kaum angreifen, zumal er auch nicht in das Beuteschema dieser Tiere passt. Die Hauptgefährdung dieser in unserer Region fast ausgestorbenen Natter geht dabei allerdings von der Zerstörung der Lebensräume aus.

Die Mitglieder des Fuldaer Aquarien- und Terrarienvereins „Scalare“ sind deshalb seit jeher bemüht, dass der in den Fulda Auen gelegene Tümpelgarten an der Maberzeller Straße einheimischen Tieren die Chance auf einen natürlichen Lebensraum bietet. Um die Tümpel und Biotope des an der Fulda gelegenen Geländes herrscht Wildwuchs, damit Reptilien, Amphibien, Insekten und Vögel optimale Lebens- und Brutbedingungen vorfinden.

Ein aktiver Natur- und Tierschutz lässt nach diesem seltenen Fund darauf hoffen, dass das „Reich der wilden Tiere“ in unserer Region vielleicht doch noch eine Chance erhält.

 
Text und Fotos: Sven Haustein

 
Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie1)

 

Presseartikel zur Schlingnatter im Tümpelgarten:

Begegnung mit seltener Schlangenart: Einheimische Schlingnatter im Tümpelgarten - Osthessen-News vom 14.08.2012

Seltene Schlingnatter gefunden - Fuldaer Zeitung vom 13.08.2012

 

Weitere Fotos von Tieren und Pflanzen unseres Vereinsgeländes finden Sie in der Rubrik Tümpelgarten.

   


In unserer Region äußerst selten anzutreffen: Schlingnattern.

 

Die Schlangen können zwischen 60 und 80 cm lang werden. Das im
Tümpelgarten gefundene Exemplar war ca. 60 cm lang.

 

Schlingnatter (lat. Coronella austriaca) haben eine graubraune
Zeichnung und sind ungiftig

 

Etwas häufiger im Tümpelgarten anzutreffen: Ringelnattern
(Natrix natrix) - das Foto zeigt ein Jungtier.

 

Der Tümpelgarten in Fulda bietet vielen einheimischen Tieren einen
Lebensraum. Nur die Wege werden gemäht - ansonsten herrscht
Wildwuchs in dem Vereinsgelände der Fuldaer „Scalare“.

 

Der Tümpelgarten (Maberzeller Straße, Bundesstraße 254) liegt
direkt an der Fulda und ist wegen seiner Aquarien- und
Terrarienausstellung beliebtes Ausflugsziel.

 

Auch Amphibien sind im Tümpelgarten zuhause.

 

Das Wasser bietet Insekten wie diesen Libellen natürlichen
Lebensraum.

 

Selten zu sehen: Nachtschwärmer bei der Nahrungsaufnahme.

 

Ebenfalls äußerst selten geworden ist der Schwalbenschwanz.

 

Fängt in ihrem Netz Insekten: Eine einheimische Spinne.

 

Bei Anglern eher unbeliebt - im Tümpelgarten in Fulda willkommen:
Fischreiher.

 

Der Tümpelgarten bietet vielen Vogelarten die Möglichkeit zu nisten.

 

Ein Teichhuhn auf einem der drei Tümpel…

 

…ebenso wie diese Enten, die Wasserlinsen fressen.

 

Ein Neozoen im Tümpelgarten in Fulda: Die Bisamratte, die eigentlich
in Nordamerika zuhause ist, sich aber auch in unserer Region
ausgebreitet hat.

© by Aquarien- und Terrarienverein "Scalare" 1925/55 e.V. Fulda