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Eine kurze Einleitung und Hintergründe zum folgenden Erfahrungsbericht
Mini-Aquarien und wirbellose Arten wie z.B. Garnelen und Krebse sind in den letzten zwei bis drei Jahren sehr beliebt geworden. Das Thema wird in der Fachpresse häufig diskutiert und in der Buchliteratur sind einige neue Werke erschienen. Auch an dem Fuldaer Aquarien- und Terrarienverein ist dieser Trend nicht vorübergegangen und so haben die Mitglieder Markus Jäger, Matthias Frank und Sven Haustein sich diesem Thema angenommen und stellen ihr Eindrücke und Fotos sowie die persönlichen Erfahrungen mit ihren eigenen Wirbellosen in einem Erfahrungsbericht vor. Bei den Literaturvorschlägen am Ende des Berichts handelt es sich um Bücher, die von den drei Autoren gelesen wurden.

 

Nanoaquaristik und „Crusta-Fieber“ – ein Modetrend oder doch mehr?

Miniaquarien erobern die Wohnzimmer / Wirbellose Tiere auf dem Vormarsch

Sogenannte Nanoaquarien und Hochzuchtgarnelen oder Süßwasserkrebse erleben bei Aquarianern seit gut zwei Jahren einen regelrechten Boom. Nachfolgend soll auf die Gründe und Ursachen eingegangen werden, die die Minilandschaften unter Wasser mit ihren possierlichen Bewohnern so interessant machen.

Algenbekämpfung auf Japanisch
Algenwuchs im Aquarium – welcher Aquarianer kennt dieses Problem nicht? Die scheinbare Lösung hierfür bietet der Fachhandel mit chemischen und biologischen „Keulen“ in unterschiedlichster Form an. Auch verschiedene Fischarten werden gerne als Algenfresser angeboten mit dem Nachteil, dass bei bereits starkem Algenwuchs eigentlich nichts so richtig greift.

Umso größer war die Freude, als die nach dem japanischen Naturaquarianer und dem vielleicht weltweit besten Aquarienfotografen Takashi Amono benannte Zwerggarnele, die Amano-Garnele (Caridina japonica), in den 1990er Jahren in Deutschland Einzug hielt. Die zwischen 30 und 50 Millimeter große bzw. kleine Art ist ein wahrer Algenvernichter und stellte alles bisher dagewesen in den Schatten. Bald erkannten einige Aquarianer die Faszination dieser wirbellosen Tiere und so wurde die Art nicht mehr nur als nützliches Beiwerk gehalten, sondern schwerpunktmäßig im separaten Aquarium gepflegt.

Die Größe dieser Zwerggarnelenart regelt es quasi von selbst, dass die Tiere in kleinen Aquarien gehalten werden. In großen Becken gehen sie verloren und das Beobachten ist fast nicht möglich. Man kann also sagen, dass die Amano-Garnele, die ursprünglich „nur“ als Algenbekämpfer eingesetzt wurde und sich dann aufgrund ihres Aussehens und Verhaltens großer Beliebtheit erfreute, die Geburtsstunde der sogenannten Nano-Aquaristik mit eingeläutet hat.

Fairerweise muss man allerdings sagen, dass kleine Aquarien auch vorher Ihren Stellenwert hatten. So werden z.B. einige Killifischarten und auch Zwergbärblinge schon immer in eher kleineren Behältern gepflegt. Nur gab es früher den Begriff „Nano“ in diesem Zusammenhang nicht. Wissen sollt man hierzu auch, dass Tierschutzexperten die Empfehlung einer mindest Beckengröße von 54 Litern empfehlen. 54 Liter ist die typische Standartgröße für Aquarien mit den Maßen 60 x 30 x 30 cm. In Österreich ist übrigens die Zierfischhaltung in Aquarien unter 54 Litern ausnahmslos vom Gesetzgeber untersagt.

Die Amano-Garnele war es also, die die Nano-Aquaristik im wahrsten Sinne des Wortes salonfähig gemacht hat und das sogenannte „Crusta-Fieber“ bei manchen Aquarianern auslöste. Der Begriff „Crusta“ ist das internationale Synonym für Garnelen und Krebse, also Krustentiere.

Vom Nebendarsteller zum Hauptakteur
Die Liebhaber der Amanogarnele merkten schon bald, dass es neben dieser recht farblosen Gattung noch weitere interessante Arten gibt. Wahre Meister in der Hochzucht von Garnelen sind, so wie Takashi Amano, die Japaner. Sie haben einige Arten domestiziert, ähnlich wie wir es bei den Koi-Karpfen kennen, und die unterschiedlichsten Farbvarianten herausgezüchtet. Am beliebtesten bei den Aquarianern aus Fernost sind die Farben rot und weiß, entsprechend der japanischen Nationalflagge. So sollte man sich also nicht wundern, dass die bekannteste unter den Hochzuchtgarnelen die rotweiße Crystal Red (oder auch als Red Bee bezeichnet) ist, die aus der Bienengarnele (Caridina cf. cantonensis) herausgezüchtet wurde.

In vielen Zoofachgeschäften wurden separate Nano-Abteilungen eingerichtet, in denen kleine Zierfischarten und Zwerggarnelen sowie Zwergkrebse angeboten werden. Bei den Zwergkrebsen dürfte die inzwischen beliebteste Art der Orange „CPO“ Zwergkrebs (Cambarellus patzcuarensis) sein, der ebenfalls mit vier bis fünf Zentimetern sehr klein bleibt.

Garnelen, Krebse und andere wirbellose Aquarienbewohner
Mit dem Einzug der Nano-Aquaristik und des „Crusta-Fiebers“ hat eine weitere wirbellose Art an Bedeutung gewonnen. Es sind die Schnecken, die ähnlich wie die Amano-Garnele bisher „nur“ als nützliches Beiwerk eingesetzt wurde. Die Apfelschnecke ist sicherlich der bekannteste Vertreter. Hinzugekommen sind in erster Linie asiatische Arten wie z.B. die Geweihschnecke, die die Aquarienscheiben in bemerkenswerter Art und Weise sauber hält. Ebenfalls neu und sehr beliebt ist die Raubschnecke, die andere Schnecken mit Vorliebe verspeist und somit als Schädlingsbekämpfer eingesetzt werden kann. Der Begriff Nano-Aquaristik ist also stark an die Haltung von wirbellosen Tieren wie Garnelen, Krebsen und Schnecken gekoppelt und beides steht somit in unmittelbarem Zusammenhang.

Diese ganzen (wirbellosen) Arten findet man, wie schon gesagt, in der Nanoabteilung beim Zoohändler. Natürlich ist die gesamte Aquarienindustrie auf diesen Trend aufgesprungen, der ja eigentlich gar nicht so neu ist aber nun stärker und mit neuen Vokabeln kommuniziert wird. Nano-Aquarien werden in schmucken Ausführungen von den Markführern mit dem entsprechen Zubehör angeboten und das alles in geschrumpfter Größe.

Pflegeaufwand nicht unterschätzen
Doch so schön sie auch sein mögen, die übersichtlichen Kunstbiotope in unseren Wohnzimmern, so ist trotzdem zu beachten, dass diese finanziell leistbaren Anlagen nicht ganz unproblematisch in der Haltung und Pflege sind. In einem 30 Liter Aquarium wird jeder Pflegefehler sofort bestraft. Das liegt daran, dass die geringe Wassermenge z.B. Schadstoffe – durch Überfütterung beispielsweise – nicht so einfach auffangen kann wie ein Behälter mit 300 Litern. Ein Nanoaquarium bedarf regelmäßiger Pflege und Erfahrung.

Am Anfang steht die Information
Aber auch für das notwendige Wissen ist gesorgt. In den letzten zwei bis drei Jahren sind zahlreiche Bücher über Nano-Aquaristik erschienen die, wie schon gesagt, in unmittelbarer Verbindung mit wirbellosen Tieren stehen. Gerade das Thema Hochzuchtgarnelen, deren Wiege in Japan liegt, erlebt momentan einen regelrechten Boom in der Szene. Ähnlich sieht es bei Zwergkrebsen aus, die es in wunderschönen Farbvarianten gibt und interessante Verhaltensweisen zeigen. Bei den Autoren finden sich immer wieder die gleichen Namen, die wahre Pionierarbeit in Punkto Zuordnung und Bestimmung leisten müssen. Und wie auch bei jedem anderen Hobby steht die Information vor dem Kauf.

Nun kann man gespannt sein, wie lange es noch dauern wird, bis in der Aquarien- und Terrarienausstellung der Fuldaer „Scalare“ eine Nano-Ecke eingerichtet wird. Einige Vereinsmitglieder hat das „Crusta-Fieber“ schon gepackt. Pionier in Sachen Hochzuchtgarnelen war wieder einmal Jugendwart Peter Hofmann, der mit seinen roten Bienengarnelen für Begeisterung bei einigen Vereinsmitgliedern gesorgt hat. Die Reptilienexperten Markus Jäger und Matthias Frank sind ebenfalls dem „Crusta-Fieber“ verfallen und verfügen inzwischen über einige interessante Krebsarten. Schriftführer Sven Haustein hat seinen momentanen aquaristischen Schwerpunkt bei den Bienengarnelen gefunden, die er in kleinen Aquarien züchtet ebenso wie Willi Bothe, der seit einiger Zeit Zwerggarnelen zuhause züchtet. Die genannten Vereinsfreunde haben inzwischen kein anderes Thema mehr und die Nano-Ecke im Ausstellungshaus im Tümpelgarten ist in den Köpfen dieser Mitglieder schon längst präsent. Vielleicht eine Idee zum 85. Geburtstag des in 1925 gegründeten Vereins im nächsten Jahr - warten wir es mal ab, vielleicht wurde das Projekt „Crusta-Fieber“ ja schon geboren…

 
Die Wirbellosenliebhaber der Fuldaer „Scalare“

In diesem Teil stellt „Scalare“ Mitglied Sven Haustein seine privaten Aquarien bzw. Zuchtanlage vor und berichtet von seinen persönlichen Erfahrungen.

„Verliebt in rotweiße Bienen“
Angefangen hat alles damit, dass ich zwei Jahre lang mein Elternhaus umgebaut habe und während dieser Zeit mein 300 Liter Aquarium aufgeben musste, genauso wie die beiden Becken in unserer Ausstellung im Tümpelgarten. Die zwei Jahre „Zwangspause“ haben mich trotz aller Aufgaben in meinem privaten Umfeld nicht davon abgehalten, wieder ein Aquarium zu planen. Nach so einem Umbau muss man natürlich erst mal wieder etwas bescheidener an die Sache gehen, da natürlich auch der finanzielle Aufwand eine Rolle spielt. Da kam mir der der Trend zum kleinen Aquarium natürlich nur recht. Zumal die angebotenen Kombinationen chic aussehen und für mich als „Häuslebauer“ erschwinglich waren. So entschied ich mich für ein Nano Compelte Plus Set von Dennerle. Aus meiner bisherigen Erfahrung kann ich mit gutem Gewissen diese Marke in jeglicher Hinsicht empfehlen. Das Dennerle-System ist sehr gut durchdacht und funktioniert wunderbar (angemessene Filterung, optimale Beleuchtung, garnelengeeigneter Bodengrund, usw.). Für Garnelen interessierte ich mich schon seit längerer Zeit. Die Garnelen-Fibel von Carsten und Frank Logemann war mein erstes Fachbuch in dieser Richtung, lange bevor ich überhaupt Wirbellose gehalten habe. In unserm Verein war es Jugendwart Peter Hofmann, der in der Ausstellung Red Bee Garnelen (Caridina cf. cantonensis) pflegte. Die wunderschönen Bienengarnele (K4/K6) faszinierten mich ungemein. Und so war es klar, dass in meinem 30 Liter Nano-Cube Nachzuchten von Peter ihr neues zuhause fanden. Aber so ganz ohne Fische wollte ich auch nicht. Und wie es der Zufall wollte, passten meine absoluten Lieblingsfische, die Moskitorasboras (Boraras brigittae), optimal zu den Bienen - sogar (fast) geografisch. Der Vollständigkeit halber muss ich dazu sagen, dass ich vor vielen Jahren diese kleinen Fische bereits gepflegt habe, als sie noch kaum im Handel angeboten worden sind. Die Tiere hatte ich damals von dem langjährigen VDA-Justiziar und Fachbuchautor Klaus Wilkerling bekommen, der als einer der ersten diese Art beschrieben hat und an ihrer Einführung maßgeblich beteiligt war.

Nun gut, somit hatte ich wieder ein Aquarium mit Bienengarnelen und den geliebten Moskitorasboras. Ich „verliebte“ mich regelrecht in die possierlichen kleinen Garnelen, die ein äußerst interessantes Verhalten an den Tag legen. Das Aquarium, das mit Javamoos und Farn auf Wurzeln und einer Cryptocorine ausgestattet ist, wurde nach einiger Eingewöhnung zum echten Hingucker. Nach gut sechs Wochen war das erste Weibchen mit Eiern zu sehen und bald darauf die ersten kleinen Garnelen. Meine Befürchtung, dass die 15 Moskitorasboras die Garnelen fressen könnten, blieb aus. Die Fische halten sich nur im oberen Drittel des Aquariums auf und machen keinerlei Anstanden, die jungen Garnelen aus dem Moos zu picken. Es lief für mich als Aquarianer wieder richtig gut und somit war ich bereit, die Zucht meiner Bienen auszubauen. Ein zweites Auquarium mit 30 Liter Inhalt fand seinen Platz in meinem Arbeitszimmer. Ein Grund, warum sich die Bienengarnelen so wohl fühlen ist sicherlich die Tatsache, dass ich alle Nanoaquarien mit Regenwasser betreibe. Das weiche Wasser ist optimal für die Red Bees. Bei einem Züchter in Leun (Rolf Landvogt) kaufte ich mir weitere Red Bees und einen kleinen Schwarm Zwergrasboras (Boraras maculatus). Die Garnelen setzte ich in das neue Aquarium um sie ohne Fischbesatz zu züchten. Die extrem kleinen Rasboras setzte ich in das gut eingefahrene Dennerle Aquarium in meinem Wohnzimmer. Ein fataler Fehler wie sich nach einer Woche rausstellte. Die Freude war immer sehr groß, wenn ich kleine Garnelen im Aquarium entdeckt und auch meine Frau Ellen hatte viel Freude an dem schönen Nano Cube. Die Zwergrasboras wurden immer lebhafter und im Gegensatz zu den wunderschönen Moskitorasboras waren sie in allen Wasserregionen unterwegs. Nach gut einer Woche war nicht eine kleine Garnele mehr zu sehen…

So ist das halt auch in der Aquaristik. Am Anfang zahlt man Lehrgeld und muss seine Erfahrungen sammeln, manchmal halt auch auf schmerzliche Art und Weise. Inzwischen stehen in meinem Arbeitszimmer zwei 30 Liter Aquarien mit stark bemoosten Wurzeln und meinen Red Bees. Die Garnbelen selektiere ich nach Farben und züchte sie im kleinen Stil. Das Dennerle Aquarium im Wohnzimmer steht, genauso wie die Zuchtbecken, perfekt da. Algen kommen erst gar nicht auf, da sie von meinen Garnelen gefressen werden. Alles in allem kann ich sagen, dass mich das „Crusta-Fieber“ gepackt hat, insbesondere wenn es sich um die wunderschönen Bienengarnelen handelt.

 

Literaturvorschläge*

„Garnelenfibel“ von Carsten und Frank Logemann (ISBN 978-3-935175-38-8), Dähne Verlag
Bei diesem Buch handelt es sich um ein echtes Standartwerk, das sich sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene eignet. Die beiden Autoren geben einen Überblick zu den Themen Haltung und Pflege, Fütterung, Zucht usw. Es werden die bekanntesten Arten vorgestellt, jedoch wird leider wenig über den natürlichen Lebensraum bzw. die Herkunft der Tiere berichtet. Alles in allem stimmt bei diesem Buch das Preis-/Leistungsverhältnis und man kann das Werk der „Logemänner“ durchaus empfehlen. Ein Großteil der genialen Fotos stammt wie in den meisten Garnelenbüchern von Chris Lukhaup.

„Süßwassergarnelen“ von Chris Lukhaup und Reinhardt Pekny (ISBN 978-3-8338-1196-8), Gräfe und Unzer (GU) Verlag
Dieses Buch ist für jeden zu empfehlen, der sich mit Garnelen beschäftigen möchte. Man bekommt einen Überblick über Haltung, Pflege, Zucht usw. aber auch Informationen über die Vergesellschaftung von Garnelen mit Fischen oder kleineren Krebsen. In der Artenbeschreibung findet man die bekanntesten Arten und es wird auf den natürlichen Lebensraum hingewiesen. Viele Beispielfotos lassen die Theorie praktisch erscheinen. Die Garnelenfotos von Chris Lukhaup sind in einer bestechenden Qualität. Der Preis des Fachbuches ist äußerst taschengeldfreundlich, so wie man es von dem GU-Verlag kennt.

„Nano-Fibel“ Chris Lukhaup und Reinhardt Pekny (ISBN 978-3-935175-44-9), Dähne Verlag
Die beiden Autoren Lukhaup und Pekny beschreiben in diesem Buch die faszinierende Welt der Mini-Aquarien. Man erfährt etwas über den Begriff Nano-Aquaristik, die Technik eines kleinen Aquariums und dessen Einrichtung sowie die Tiere, die sich hierfür eignen (Garnelen, Krebse, Fische und Schnecken). Fachlich ist das Buch sehr ausgewogen, da einige Gastautoren an diesem Werk mitgeschrieben haben, wie z.B. Alexandra Behrendt zum Thema Schnecken oder Werner Klotz. Das Buch ist für Anfänger und auch Fortgeschrittene Aquarianer zu empfehlen.

„Nano-Aquarien“ von Jakob Geck und Ulrich Schliewen (ISBN 978-3-8338-1269-9), Gräfe und Unzer (GU) Verlag
Dieses Fachbuch ist sehr empfehlenswert. Neben den üblichen Informationen über Technik, Einrichtung und Tieren, die sich für das Nano-Aquarium eigenen, bekommt der Leser Tipps zur Vergesellschaftung unterschiedlicher Tiere (Garnelen, Krebsen, Fischen, Schnecken) die geografisch zueinander passen. Typisch für ein Buch aus dem GU-Verlag ist der günstige Preis, der aber trotzdem eine fachlich hervorragende Qualität präsentiert.

„Süßwasserkrebse aus aller Welt“ von Chris Lukhaup / Reinhard Pekny (ISBN 978-3-935175-40-1) Dähne Verlag
Dieses Buch der bekannten Autoren Lukhaup und Pekny ist nicht nur ein Muss für Süßwasserkrebs-Liebhaber sonder auch sehr empfehlenswert für alle Aquarianer und Tierfreunde. Das Buch beschreibt Herkunft und Lebensbedingungen der Krebse, die nach Kontinenten sortiert zu finden sind. Der langjährige Chefredakteur der Verbandszeitschrift VDA-aktuell Gerhard Ott lobt das Buch in einer Kundenrezension bei amazon.de als äußerst vollständiges und kompetentes Werk. Wie bei vielen anderen Büchern über Wirbellose besticht auch hier das Fotomaterial von Chris Lukhaup. Die 290 Seiten zu lesen und zu betrachten macht einfach Freude und von daher kann das Buch ohne wenn und aber empfohlen werden.

„Süßwassergarnelen aus aller Welt“ von Andreas Karge / Werner Klotz (ISBN 978-3935175-39-5), Dähne Verlag
Andreas Karge und Werner Klotz haben es bei diesem Buch geschafft, alle bisher bekannten Süßwassergarnelen zusammen zu fassen. Man darf das Buch ohne zu übertreiben als den „Mergus“ (Aquarienatlas für Süßwasserfische) unter den Garnelenbüchern bezeichnen. Man findet genaue Beschreibungen zu jeder Art sowie Informationen über den natürlichen Lebensraum. Tipps zur Zucht und erfolgreichen Haltung im Aquarium werden ebenfalls gegeben. „Süßwassergarnelen aus aller Welt“ ist sehr zu empfehlen und die Anschaffung lohnt sich auf jeden Fall. In diesem Buch sind wieder tolle Fotoaufnahmen von Chris Lukhaup zu finden.

„Faszination Bienengarnelen“ von Carsten und Frank Logemann / Chris Lukhaup (ISBN 978-3-935175-47-0), Dähne Verlag
Dieses Buch darf man durchaus als ein „etwas anderes“ Fachbuch bezeichnen. Die Autoren geben hier einen Reisebericht wieder, der den Leser hinter die Kulissen der Garnelenhochzucht in Japan blicken lässt. Im ersten Teil wird die Bienengarnele portraitiert und auf die unterschiedlichen Klassifizierungen und Zucht eingegangen. Japanische Profizüchter werden befragt und geben interessante Informationen und Hintergründe zur Garnelenhochzucht. Außerdem werden vier Hobby-Aquarianer und ihre Zuchtanlagen vorgestellt, die als Anregung für die eigene Anlage wertvolle Tipps liefern. Garnelenfachmann Andreas Karge tritt in dem Buch als Gastautor auf und beschreibt die natürlichen Biotope der Bienengarnelen in Hongkong in einem separaten Kapitel. Der zweite Teil des Buches ist in einer Art Tagebuchform geschrieben und erzählt von der spannenden Reise der Garnelenexperten Carsten und Frank Logemann und Chris Lukhaup. Hervorzuheben ist außerdem, dass die Fotos von Chris Lukhaup es alleine schon Wert sind, dieses Buch zu kaufen. Vom fachlichen Inhalt, der besonderen Schreibweise (eine Art aquaristisches Tagebuch) und den Fotoaufnahmen ist das Buch „Faszination Bienengarnelen“ jedem sehr zu empfehlen.

„Garnelen und Krebse im Meerwasseraquarium“ von Joachim Frische (ISBN 3-89860-033-5), Bede Verlag
Auch wenn sich der oben stehende Fachbericht „Nanoaquaristik und Crusta-Fieber – ein Modetrend oder doch mehr?“ mehr auf Süßwasser bezieht, sei dieses Buch hier trotzdem genannt. Es zeigt Garnelen und Krebse die im Seewasseraquarium gehalten werden und es ist sehr interessant zu sehen, wie viele Parallelen es zu den verwandten Arten im Süßwasser gibt. Die fachliche Seite wird mit tollen Fotoaufnahmen abgerundet.

„Meerwasser Nano-Fibel“ von Sandra Preis / Chris Lukhaup (ISBN 978-3-935175-51-7), Dähne Verlag
Nicht nur in der Süßwasseraquaristik hat der Trend zum Nano-Aquarium Einzug gehalten, sondern auf beim Meerwasser. Die Autorin Sandra Preis ist die Juniorchefin der bekannten Firma Preis-Aquaristik, ein Unternehmen, das über jahrelange Erfahrung in der Herstellung von Seewasserprodukten verfügt. In ihrem erst kürzlich erschienenen Buch (September 2009) beschreibt sie die Möglichkeiten kleiner Meerwasseraquarien zwischen 20 und 70 Litern. Im ersten Teil wird die grundlegende Technik erklärt und Schritt für Schritt beschrieben, wie ein kleines Seewasseraqurium eingerichtet wird. Im zweiten Teil geht die Autorin auf Niedere Tiere, Fisch, Krebse und Garnelen ein, die sich zur Haltung in einem Nano-Aquarium eignen. Das Buch ist auch für Anfänger geeignet, die eine übersichtliche Lektüre suchen, um sich mit dem Thema See- oder Meerwasser vertraut zu machen. Wie schon so oft erwähnt, finden sich in diesem Buch tolle Aufnahmen wieder, die allesamt von Chris Lukhaup stammen.

 

Fachzeitschriften*

„Caridina“ – Herausgeber Karl-Heinz Dähne, Dähne Verlag (ISSN 1863-2696)
Die „Caridina“ ist eine Fachzeitschrift für Garnelen, Krebse und andere wirbellose Arten, die dreimal pro Jahr erscheint. Der Redaktion und dem Fachbeirat dieser Zeitschrift gehören u.a. die bekannten Buchautoren Bitter, Behrendt, Lukhaup, Karge und Klotz an. Da der aquaristische Trend für wirbellose Arten in den letzten Jahren stark zugenommen hat, ist die Zeitschrift sehr empfehlenswert, da die Buchliteratur durch ständige Neuentdeckungen und Zuchtformen schon oft nach einem Jahr nicht mehr vollständig ist.

 
Text, Fotos, Buchrezensionen:
Matthias Frank, Markus Jäger, Sven Haustein

 

* Die Buchrezensionen und Empfehlungen in diesem Fachbericht geben die private Meinung der Autoren wieder. Bei den Literaturvorschlägen wurde eine Auswahl getroffen. Die Recherche für den Fachbericht wurde nach bestem Wissen und Gewissen vorgenommen. Dennoch kann für die Richtigkeit des Inhalts keine Haftung übernommen werden.

   


Die Red Bee Garnele (Caridina cf. cantonensis) eignet sich zur
Haltung in Nanoaquarien ab 30 Liter.

Foto: Sven Haustein

 

Eine "Red Cherry" Zwerggarnele (Neocaridina heteropoda var. red).
Foto: Sven Haustein

 

Die Garnelen werden maximal 1,5 bis 2 cm groß.
Foto: Sven Haustein

 

Bei diesem Garnelenweibchen sind deutlich die Eier im Bauchbereich
zu erkennen. Die Jungtiere kommen als fast "fertige" Garnelen lebend
zur Welt.

Foto: Sven Haustein

 

Hummelgarnele (Caridinia cf. breviata)
Foto: Sven Haustein

 

Garnelen (Caridina spec.) sollten immer in Gruppen mit mehreren
Tieren ehalten werden.

Foto: Sven Haustein

 

Die "White pearl" Zwerggarnele (Neocaridina cf.zhangjiajiensis)
ist relativ leicht zu züchten.

Foto: Sven Haustein

 

Ringelhandgarnele (Macrobrachium dayanum)
Foto: Sven Haustein

 

Sehr beliebt bei Aquarianern: Der Marmorkrebs (Gattung Procambarus).
Foto: Sven Haustein

 

Der aus Mexiko stammende Zwergkrebs (Cambarellus
patzcuarensis) wird maximal 40 Millimeter groß und eignet
sich für Nanoaquarien ab 30 Liter.

Foto: Markus Jäger

 

Die orange oder rote Zuchform wird im Fachhandel als
CPO-Zwergkrebs (Cambarellus patzcuarensis orange)
angeboten.

Foto: Markus Jäger

 

Die CPO-Zwergkrebse sind sehr aktiv und zeigen ein
äußerst interessantes Verhalten im Aquarium.

Foto: Matthias Frank

 

Bei diesem Weibchen erkennt man sehr gut die Eier im
Hinterleib.

Foto: Matthias Frank

 

Die jungen Krebse kommen wie die Bienengarnelen - oder
auch wie man es von Guppys kennt - lebend zur Welt.

Foto: Matthias Frank

 

Ein CPO-Zwergkrebs im Größenverhältnis zu einer Hand.
Foto: Markus Jäger

 

Auch die größeren Krebsarten (hier zu sehen Cherax sp.
hoa breek) sind wegen ihrer tollen Farben sehr beliebt.

Foto: Markus Jäger

 

Die größeren Krebse (hier zu sehen Procambarus alleni)
eignen sich nicht für kleine Nanoaquarien.

Foto: Markus Jäger

 

Fantastische Farben und ein äußerst interessantes Verhalten
machen wirbellose Aquarienbewohner so beliebt.

Foto: Markus Jäger

 

Mit ihrer Scheren gehen Sußwasserkrebse sehr geschickt um.
Foto: Markus Jäger

 

Moskitorasboras (Boraras brigittae) eignen sich hervorragend
fürs Nanoaquarium und können bedenkenlos mit Garnelen oder
Zwergkrebsen vergesellschaftet werden.

Foto: Sven Haustein

 

Ein Nanoaquarium sollte gut bewachsen sein und genügend
Versteckmöglichkeiten bieten.

Foto: Sven Haustein

© by Aquarien- und Terrarienverein "Scalare" 1925/55 e.V. Fulda