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Matthias Frank im Beckenpflegerportrait (Oktober 2005)

In dem Beckenpflegerportrait stellen wir Ihnen unsere Vereinsmitglieder vor, die ein Aquarium oder Terrarium in der Ausstellung pflegen.

Im Oktober haben wir unseren Vereinsfreund Matthias Frank (Foto) befragt, der in unserer Ausstellung mehrere Terrarien pflegt.

Zusammen mit Markus Jäger pflegt Matthias den größten Teil der Terrarien in unserer Ausstellung. Neben den beiden Krokodilbehältern ist er für die Riesenschlangen, sowie verschiedene Echsenarten zuständig.

Matthias ist seit fast 25 Jahren Mitglied in unserem Verein. Er wurde als 12-jähriger Mitglied in der Jugendgruppe.

Heute ist er einer der größten Experten für exotische und auch einheimische Reptilien und Amphibien. Er hat bei einem Projekt mitgearbeitet, bei dem der Kreuzotter-Bestand in unserer Region festgestellt wurde.

Matthias ist nicht nur Ansprechpartner in Sachen Terraristik für unseren Verein, sondern auch Polizei und diverse Behörden holen sich gerne seinen Fachrat ein.

Er hat außerdem viele schwierige Arten bereits nachgezogen.

Was fasziniert Dich am meisten an der Aquaristik oder Terraristik?

Matthias Frank: Die exotischen Tiere, die mir einen Hauch von Wildnis in mein heimisches Wohnzimmer bringen, sind nicht nur ein besonderer Hingucker für Freunde und Bekannte, sondern für mich sehr faszinierend. Diese kleinen heimischen Biotope zur erschaffen und weiterzuentwickeln ist ein tolles Gefühl und zugleich eine stetige Herausforderung.

 
Wie bist Du zu diesem Hobby gekommen?

Matthias Frank: Im Alter von drei Jahren bekam ich von meiner Tante ein Plexiglasaquarium mit zwei Goldfischen geschenkt. Nun kann man da noch nicht von Hobby reden, aber mein grundsätzliches Interesse war wohl geweckt.

Meine ganze Kindheit hindurch interessierte ich mich für Tiere, insbesondere für Amphibien und Reptilien. Als ich acht Jahre alt war fing ich meine erste Zauneidechse am Aschenberg in Fulda. Mein Vater baute mir dafür ein richtiges Terrarium, dem dann noch viele folgen sollten.

Mit zehn Jahren besuchte ich zum ersten mal den Tümpelgarten und zwei Jahre später, am 1. August 1981, wurde ich dann offizielles Mitglied der Jugendgruppe des Aquarien- und Terrarienvereins in Fulda.

Hier im Verein bekam ich dann meine erste richtige Schlange - eine Ringelnatter. Die Ringelnatter war eine Nachzucht der Brüder Leitsch, die die damalige Terrarienanlage betreuten.

Norbert und Lorenz Leitsch waren es auch, die mein starkes Interesse an Reptilien bemerkten und sich meiner annahmen. Sie brachten mir sehr vieles bei, in dem ich ihnen bei der Pflege und Aufzucht ihrer Reptilien helfen durfte.

Als sich die Brüder einige Jahre später aus dem Tümpelgarten zurückzogen, machte ich weiter.

Zu meinen Pfleglingen gehörten verschiedene Schlangen wie z.B. die einheimische Äskulapnatter oder die südamerikanische Boa constriktor. Aber auch Echsen wie diverse Anolis und einen Grünen Leguan, den ich dann fast achtzehn Jahre lang pflegte, gehörten zu meinem Besitz.

Es war dann 1987 als Markus Jäger, ein Vereinskollege den ich schon seit Grundschulzeiten kannte, zu mir kam und mich fragte, ob ich ihm einen Kaiman besorgen könnte. Ich war damals bereits Mitglied der DGHT und kam über deren Anzeigenjournal relativ leicht an solche Tiere heran. Da ich auch schon immer ein starkes Interesse an Panzerechsen hatte einigten wir uns darauf, zwei Glattstirnkaimane zu kaufen und diese in unserer Vereinsausstellung unterzubringen.

Dies taten wir dann auch und obwohl uns einige Vereinsmitglieder für verrückt erklärten pflegten wir später auch noch einige andere Arten von Panzerechsen.

Heute besitzen wir zwei Kubakrokodile von fast zwei Meter Länge die nicht nur sehr selten, sondern auch besonders schön gezeichnet sind.

Ja und so kommt man im Laufe der Zeit zu seinem Hobby: Vom Goldfisch zum Krokodil!

 
Das Gebiet der Aquaristik/ Terraristik ist sehr umfangreich bzgl. der verschiedenen Arten, der Pflanzen oder die Zucht, etc. Gibt es hierbei einen Bereich der Dich besonders interessiert bzw. auf den Du Dich vielleicht spezialisiert hast?

Matthias Frank: Wenn man mich fragt, auf was ich mich in all der Zeit spezialisiert habe, ist das schwer zu beantworten. Meine heutigen Lieblinge sind jedenfalls der Grüne Baumpyton und Panzerechsen im Allgemeinen. Wobei sich letzteres schon alleine aus platzgründen stark reduziert.

 
Die Möglichkeiten in unserem Hobby sind oft davon abhängig, wie das Platzangebot zu Hause ist bzw. was die finanziellen Möglichkeiten zu lassen. Die Anschaffung eines Seewasseraquariums scheitert z.B. häufig wegen den genannten Punkten. Angenommen, es gäbe keine Einschränkungen für Dich - wie würde dann Dein Traumaquarium/-terrarium aussehen?

Matthias Frank: Wie mein Traumterrarium aussehen würde, wenn es für mich keine finanziellen Einschränkungen gäbe?

Ich würde sagen es wäre ein gigantisches Gewächshaus in dem man alle verschiedenen Krokodile und Alligatoren halten könnte. Also eine eigene Krokodilfarm!

Das klingt wohl etwas größenwahnsinnig aber was soll man sich wünschen, wenn man bereits eine dreißig Quadratmeter große Krokodilanlage in der Vereinsausstellung hat...

 
Was gefällt Dir besonders gut an unserem Verein?

Matthias Frank: Mir gefällt an unserem Verein besonders unsere Ausstellung und das weitgehend naturbelassene Vereinsgelände mit seinen Teichen und Bäumen.

Und dann sind da noch unsere Vereinsmitglieder die zwar alle recht verschieden sind, sich aber am Ende doch hervorragend ergänzen.

 

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