Ehrenamtliches Engagement als Lebensaufgabe
Josef Köck feiert 90. Geburtstag / Mitbegründer des Fuldaer Tümpelgartens
Es ist sicherlich ein großes Geschenk, wenn man seinen 90. Geburtstag bei guter Gesundheit und im Kreise der Familie begehen darf. Insbesondere dann, wenn ein bewegtes Leben mit den Wirren und dem Leid des 2. Weltkrieges hinter einem liegt. Und so ist die Freude bei Familie und Weggefährten groß, den runden Geburtstag mit Josef Köck zu feiern, der vor 90 Jahren in der Florengasse geboren wurde und fast sein ganzes Leben in seiner Heimatstadt Fulda verbracht hat. Schon als Kind war Josef Köck ein Natur- und Tierfreund. Von einem Schneidermeister aus der Nachbarschaft bekam er als 10-jähriger ein Aquarium mit Zierfischen geschenkt, dass er mit einfachen technischen Mitteln betrieb, so wie es halt in den 1930er Jahren möglich war. Die Aquaristik sollte von nun an einen wichtigen Stellenwert in seinem Leben einnehmen. In der damaligen Zeit war ein sogenanntes „Landjahr“ für Schulabgänger Pflicht. Josef Köck absolvierte es als Laufbursche bei der Firma Gemüse Hartmann. Anschließend machte er eine Ausbildung zum Kaufmann bei dem Fuldaer Unternehmen Schellhauer, das im Textilbereich tätig war. Anschließend wurde er als noch sehr junger Mann in den Krieg eingezogen. Er wurde zweimal verwundetet und verbrachte nach dem Krieg vier Jahre in französischer Gefangenschaft. Als er nach Fulda zurückkehrte, bekam er bei der ÜWAG eine Anstellung als Busschaffner, ein Beruf, den es heute so nicht mehr gibt. Nach einiger Zeit wechselte der gelernte Kaufmann in die Verwaltung des Energieversorgers und arbeitete dort insgesamt 38 Jahre. 1950 heiratete Josef Köck seine Frau, die vor wenigen Jahren verstarb. Seine drei Kinder und sieben Enkel sind ein fester Halt für den 90-jährigen Geburtstagsjubilar, der in den 1960er Jahren den alten Bierturm „Im Sack“ in Fulda kaufte, aufwendig sanierte und in dem er heute noch mit der Familie seines Sohnes Karlheinz Köck lebt. 1950 wurde Josef Köck Mitglied im Fuldaer Aquarien- und Terrarienverein „Scalare“, der in seinem Geburtsjahr 1925 in Fulda gegründet wurde. Schon damals pflegte er aufwendig zu haltende Zierfische, die er erfolgreich züchtete. Als Kassierer unterstützte er anfangs den Vorstand und wurde dann 1. Vorsitzender. Das heutige Gelände des Vereins, der Tümpelgarten an der Maberzeller Straße, ist Josef Köck zu verdanken, dass er 1967 von der Auerhahn Brauerei aus Schlitz zur Verfügung gestellt bekam und später in den Besitz der Stadt Fulda überging. Diese wiederum schloss mit den „Scalaren“ einen Erbpachtvertrag, der bis heute besteht. Es waren damals schon die guten Kontakte zur Stadtverwaltung, die sich Josef Köck mühselig aufgebaut hatte und hierbei zu Nutze machte. Jahrelang hatte er das Schlossaquarium unterstützt, welches dem damaligen Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Hamberger ein großes Anliegen war. Später wurde Josef Köck dann Vorsitzender des Verbands Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde e.V. (VDA) im Bezirk Hessen, von dem er heute Ehrenvorsitzender ist. Auch der Fuldaer Aquarienverein ernannte Josef Köck zum Ehrenvorsitzenden. Eine weitere Leidenschaft des rüstigen Rentners sind Briefmarken. 26 Jahre war er Kassierer des Briefmarkenvereins Fuldensia e.V., bei dem er heute noch aktiv als Ehrenmitglied tätig ist. Seine große Leidenschaft war und ist aber die Aquaristik. Josef Köck hat an einigen Expeditionen nach Südostasien teilgenommen und die natürlichen Lebensräume vieler Zierfischarten aufgesucht. Dabei sind Unmengen an Dias über und unter Wasser entstanden. Der Höhepunkt seines aquaristischen Engagements war die Organisation des VDA-Bundeskongresses 1988 in Fulda mit weit über 300 Teilnehmern aus ganz Deutschland. Er gehörte auch zu den Organisatoren des ersten Süßwassersymposiums im November 1994, das der Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) regelmäßig in Fulda veranstaltet. Für diese Verdienste wurde er mit der goldenen VDA-Plakette geehrt, der höchsten Auszeichnung des Verbands. Im April 2006 wurde Josef Köck der Ehrenbrief des Landes Hessen verliehen. Der langjährige Oberbürgermeister Gerhard Möller würdigte dabei das herausragende Engagement des Ur-Fuldaers Josef Köck. In seinem Wohnzimmer sind viele Urkunden und Ehrennadeln zu finden, die er im Laufe seiner Vereinstätigkeit bekommen hat. Darunter ist auch die Ehrenmedaille der Stadt Fulda in Gold, die ihm im Jahr 2001 Dr. Alois Rhiel verlieh. „Das regelmäßige Training im Fitnessstudio und mein großer Garten halten mich fit“, freut sich der zufriedene Jubilar Josef Köck, der seinen Geburtstag mit seinen Kindern, Enkeln und vielen Freunden im Vereinsheim des Fuldaer Aquarienvereins in „seinem“ Tümpelgarten feierte.
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Aktuelles Foto vom 9. September 2015:
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