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Bild-Zeitung fragt Fuldaer „Scalare“ um Rat

Alliagtor-Schildkröte „Lotti“ treibt ihr Unwesen in Allgäuer Badesee

Große Aufregung herrscht derzeit in Bayern über eine sogenannte Alligator-Schildkröte, die in einem Allgäuer Badesee vermutet wird. Das Tier soll einem 8-jährigen Jungen beim Baden die Achillessehne durchgebissen haben. Inzwischen wurde das Wasser in dem See abgelassen und Experten vom Institut für Zoologie aus München haben sich auf die Suche nach dem Reptil gemacht. Natürlich sind die Ereignisse eine perfekte Story für die Presse, die mit Berichten rund um die Alligator-Schildkröte „Lotti“ täglich informieren und das sogenannte Sommerloch füllen. Dabei geht es aber nicht nur um Sensationsjournalismus, sondern auch um ernsthafte Recherche und Aufklärung.

So wurde nun auch der Fuldaer Aquarien- und Terrarienverein mit den aktuellen Geschehnissen konfrontiert als sich die Bild-Journalistin Anne Pauly bei den „Scalaren“ meldete und sich nach den Gewohnheiten einer solchen Schildkröte erkundigte. Gerne war der 2. Vorsitzende Markus Jäger bereit mit seinem Expertenrat zur Verfügung zu stehen. Auf die Frage, wo das Tier nun sein könnte nachdem das Wasser im See abgelassen wurde, gab er die entsprechenden Hinweise und wurde aktuell am 14. August 2013 folgendermaßen in der Bildzeitung zitiert:

[…] Reptilienexperte Markus Jäger (47) sagt: „Wenn man das Wasser aus dem Weiher abgelassen hat, sollte man noch mal den Seegrund ablaufen.“ Geier- und Schnappschildkröten vergraben sich gern auch mal im Schlamm und können da auch eine Weile verharren. […]

Der Fuldaer Reptilienexperte Markus Jäger wird regelmäßig von der Naturschutzbehörde oder der Presse zu Rate gezogen, wenn es um entlaufene oder beschlagnahmte Reptilien geht. So waren bereits in der Vergangenheit Filmteams von RTL oder dem Hessischen Rundfunk vor Ort, die den 2. Vorsitzenden der Fuldaer „Scalare“ interviewten. In der Ausstellung im Tümpelgarten ist der 47 Jahre alte Markus Jäger für die Kubakrokodile, den Nilwaran und die seltenen Altum-Scalare (Buntbarsche aus dem Amazonas) verantwortlich.

Der Sommer im Jahr 1994 war im Übrigen durch eine ähnliche Geschichte geprägt, als der Brillenkaiman „Sammy“ im Straberg-Nievenheimer See (bei Dormagen in Nordrhein-Westfalen) mehrere Tage unterwegs war.

Die Mitglieder des Fuldaer Aquarien- und Terrarienvereins „Scalare“ sehen die aktuellen Ereignisse sehr kritisch. Bei der beschriebenen Alligator-Schildkröte (lateinischer Name: Chelydra serpentina) handelt es sich um ein Reptil, dessen Einfuhr, Haltung, Verkauf und Nachzucht in Deutschland seit 1999 verboten ist - ausgenommen davon sind Zoos. Die Tiere stammen aus Kanada und können sich durchaus an die klimatischen Verhältnisse in Deutschland anpassen und in freier Wildbahn überwintern und überleben. Grundsätzlich sollten exotische Tiere - oder generell alle Tiere - nur von fachlich qualifizierten Menschen gehalten werden. Es sind immer wieder die „schwarzen Schafe“ die wie in diesem Fall für Negativschlagzeilen sorgen und die Tierhaltung damit generell in Frage stellen. Die meisten Mitglieder der Fuldaer „Scalare“ verfügen deshalb über einen sogenannten Sachkundenachweis, der in Form von einer Prüfung bei den Natur- und Tierschutzverbänden VDA (Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde e.V.) und DGHT (Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V.) abgelegt werden kann.

Wer friedlichen Schildkröten begegnen möchte, die keine „Achillessehnen durchbeißen“, der sollte an Sonn- und Feiertagen zwischen 10 und 18 Uhr in den Tümpelgarten nach Fulda kommen. Dort gibt es in der Aquarien- und Terrarienausstellung neben Wasser- und Landschildkröten auch Krokodile, Schlangen, tropische Insekten sowie Süß- und Meerwasserfische zu sehen. Außerdem lädt das an der Fulda gelegene großzügige Vereinsgelände mit seinem neuen Spielplatz zum Verweilen ein und bietet Naherholung inmitten der Stadt.

 
Text: Sven Haustein

 
Quelle: Bildzeitung vom 14. August 2013

Link: „Kaiman Sammy füllte 1994 das Sommerloch“

 

   


Die Bild-Zeitung berichtete am 14. August über die gefährliche
Schildkröte.

 

Wurde in der aktuellen Bild-Ausgabe zitiert: Der 2. Vorsitzende
der Fuldaer "Scalare" Markus Jäger.

 

Leben unter anderem in der Aquarien- und Terrarienausstellung im
Tümpelgarten: Friedliche Rotwangenschildkröten...

 

...und Landschildkröten.

© by Aquarien- und Terrarienverein "Scalare" 1925/55 e.V. Fulda